Wenn die Sektkorken knallen, kann die Party beginnen!
Sekt steht für pure Lebensfreude und Eleganz und ist aus unseren Party-Abenden nicht mehr wegzudenken. Aber welchen Sekt sollten wir am besten besorgen? Worin unterscheiden sich Champagner und Prosecco, Crémant und Franciacorta? Wir decken auf.
Schaumwein und Sekt
Ganz allgemein ist ein Schaumwein ein Wein, der Kohlensäure enthält. Bei natürlichen Schaumweinen entsteht die Kohlensäure während der zweiten Gärung. Bei Schaumweinen darf die Kohlensäure aber auch künstlich zugesetzt, muss dann aber auf dem Etikett angegeben werden.
Ein Schaumwein kann weiß oder rosé sein und darf überall auf der Welt hergestellt werden. Zudem muss er einen Alkoholgehalt von mindestens 9,5 % Vol. und in der Flasche einen Druck von mindestens 3 bar aufweisen.
Ein Sekt ist hingegen ein Qualitätsschaumwein (weiß oder rosé) und qualitativ hochstehender als ein Schaumwein. Die Kohlensäure muss durch eine zweite Gärung entstehen und der Ausbau auf der Feinhefe mindestens 9 Monate lang dauern. Zudem hat Sekt einen Alkoholgehalt von mindestens 10 % Vol. und einen Druck von mindestens 3,5 bar.
Champagner- oder Charmat-Verfahren?
Ein Sekt kann mit der Champagnermethode oder nach dem Charmat-Verfahren hergestellt werden: Bei letzterem erfolgt die zweite Gärung in einem großen stählernen Druckbehälter, der fest verschlossen ist. Der Wein wird erst nach der zweiten Gärung in Flaschen abgefüllt. Daher gilt das Charmat-Verfahren im Vergleich zur Champagnermethode als bedeutend weniger aufwändig.
Der Prosecco
Prosecco Spumante wird im Nordosten Italiens hergestellt und enthält mindestens 85% Glera-Trauben. Anhand des genauen Produktionsgebiets können wir unter drei Arten von Prosecco unterschieden:
- Der Prosecco DOC (mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung) kann in Friaul-Julisch Venetien und einem Teil des Veneto hergestellt werden.
- Der Prosecco DOCG (mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung) wird in einem viel kleineren Gebiet hergestellt, in den Gemeinden Conegliano-Valdobbiadene und Asolo.
- Der Prosecco DOCG Superiore di Cartizze ist der „GrandCru“ des Prosecco. Der Prosecco Cartizze wird ausschließlich in der eng begrenzten Hügellandschaft von Cartizze in der Gemeinde Valdobbiadene hergestellt. Sein Bouquet und seine Farbe sind intensiver als beim Prosecco DOC oder DOCG.
Prosecco wird hauptsächlich nach dem Charmat-Verfahren hergestellt.
Der Franciacorta
Der Franciacorta ist ein DOCG-Sekt (mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung), der ausschließlich im hügeligen Franciacorta-Gebiet in der Provinz Brescia hergestellt wird.
Der Franciacorta wird einzig und allein nach der Champagnermethode hergestellt: Die Flaschengärung dauert mindestens 18 Monate, für den Franciacorta Riserva sind sogar 60 Monate vorgeschrieben.
Der Champagner
Nur der Sekt, der in der Champagne im Nordosten Frankreichs rund um Épernay und Reims hergestellt wird, darf als Champagner bezeichnet werden. Er untersteht sehr hohen Qualitätsstandards und wird ausschließlich mit Pinot Noir-, Pinot Meunier- und Chardonnay-Trauben, sowie nach der Champagnermethode produziert. Champagner gibt weiß und rosé.
Dom Pérignon, der Erfinder der Champagnermethode
Man erzählt, dass der junge Benediktinermönch Dom Pérignon vor etwa 350 Jahren in Hautvillers, einem heute berühmten Champagnerdorf in der Nähe von Épernay, eine wichtige Entdeckung machte: Er bemerkte nämlich, dass während der zweiten (versehentlichen, zufälligen oder irrtümlichen) Gärung eines Weins Kohlensäure entstand. Dom Pérignon entwickelte seine Entdeckung weiter und wurde so zum Erfinder des Champagners und der Champagnermethode.
Und der Crémant?
Alle Qualitätsschaumweine, die in Frankreich außerhalb der Champagne aber nach der Champagnermethode hergestellt werden, werden als Crémant bezeichnet.
Schon gewusst?
1. Wie eine besonders feine Perlage entsteht
Mit Perlage meint man die kleinen Bläschen, die vom Boden des Sektglases nach oben steigen. Je langsamer die Flaschengärung eines Sekts stattfindet und je niedriger die Temperatur dabei ist (13-15° C), desto feiner wird die Perlage.
2. Reifen- und Flaschendruck im Vergleich
Der Reifendruck Ihres Autos beträgt ca. 2 bar. Meinen Sie, das ist viel? Der Druck in einer Sektflasche ist mindestens doppelt so hoch: Im Durchschnitt liegt er zwischen 3,5 und 4,5 bar, kann aber auch 6 bar erreichen!
Diesen Artikel können Sie auch auf italienisch lesen.